Liebe Blog-Freunde,
erstmal muss ich mich entschuldigen, dass der Text so lang geworden ist. Ich hoffe, ihr haltet durch!!!
Los geht`s:
Eigentlich hielt es sich mit Japan ähnlich wie mit China. So richtig intensiv hatten wir uns nicht damit befasst, bevor wir die Osterferien dort verbrachten. Wir wussten, dass das Land traurige Berühmtheit erlangte, als es zweimal von der Atombombe getroffen wurde, wir erinnerten uns an die Atomkraftwerkkatastrophe von Fukushima, die Olympischen Spiele, Geishas und die Kirschblüte, die zufälligerweise genau in unsere Reisezeit fiel.
Wir leben nun aber seit ziemlich genau drei Jahren in einem Land, in dem irgendwie alles anders ist, was nur anders sein könnte. Vor allem wenn man aus einem dermaßen geordneten Land wie Deutschland kommt. Genau deshalb war Japan mehr als angenehm für uns. Ich frage mich dann immer wieder, wie ein Land sich so anders entwickeln kann, wie China es getan hat, obwohl Japan doch gleich um’s Eck ist.
Um nur einige Beispiele zu nennen: die Menschen sind zurückhaltend freundlich und ruhig, sie versuchen einen als Ausländer zu verstehen und zu helfen, auch wenn sie wenig Englisch verstehen. In Tokyo hat uns ein junger Student sogar ein Stück begleitet, um uns den Weg zu zeigen. Die ganze Mentalität wirkt viel entspannter, obwohl in den großen Städten ja auch Millionen Menschen leben. Es gibt wenig Drängelei, keine Huperei auf der Straße, selten Mülleimer und trotzdem wenig Müll auf der Straße. Man ist dazu angehalten den Müll mitzunehmen. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber wir hatten dann einfach immer eine Tüte dabei. Und es funktioniert wirklich. Auffällig war auch gleich, dass die Menschen sich gemütlich im Park treffen. Die Kinder rennen locker herum und sitzen nicht dicht angeleint an Mama, Oma oder Ayi. Vor allem sitzen die Leute im Freien und nicht in Zelten aneinander gefercht, damit sie ja keine Sonne abbekommen. Es ist schon irgendwie schlimm, dass man immer wieder Dinge findet, die in China befremdlich sind und trotzdem lebt man da und kann im Großen und Ganzen doch recht zufrieden sein. Gerade Anfang April, wenn es wieder angenehm warm in Peking wird, ist schnell alles in Ordnung und man kann doch ein wenig unsere „Wahlheimat“ genießen.
Aber nun zurück zu Japan. Um die Zeit optimal zu nutzen, mussten wir sehr früh am Flughafen sein. Schon das ist mit vier Kindern nicht die einfachste Aufgabe, vor allem da wir das Wochenende zuvor auch schon weg waren und die ganze Wäscherei und Packerei recht viel Zeit beansprucht. Naja, einmal im Flieger war das schon wieder vergessen.
Angekommen in Tokio ging es noch kurz in den Zug und in Narita wurden wir in zwei Ladungen von den Japan Campers abgeholt und zur Wohnmobilabholung gebracht. Es ist nicht zu leugnen, alles ist extrem viel kleiner als in den USA. Auf das Grundstück auf dem die Camper standen, hätten in den USA gerade einmal zwei oder drei Wohnmobile gepasst. Alles sehr süß. Bevor wir losfuhren, meinte der Inhaber, dass er noch nie so viele Personen in einem der Camper gesehen hat. Wir starteten auch echt voll bepackt. Da wir die Toilette und Dusche eh nicht unbedingt benutzen sollten und wollten, funktionierten wir diese kurzerhand in einen Keiderschrank und Vorratskammer um. Wir gewöhnten uns schnell an unser neues, enges zu Hause und das herrliche Wetter gab uns die Möglichkeit viel Zeit draußen zu verbringen.
Nach intensiver Einführung starteten wir unsere Tour in Richtung Fuji. Lars musste sich noch an den Linksverkehr und die engen Straßen gewöhnen, aber solange andere Autos da waren, war das kein Problem. Japan ist wirklich bergig und sobald man mal abseits der großen Fernstraßen fahren möchte, dauert es sehr lange und ist teilweise recht beschwerlich mit so einem großen Fahrzeug, obwohl es ja gar nicht so groß war. Geschlafen haben wir jede Nacht woanders und nie auf Campingplätzen. Immer auf Parkplätzen mit Toilette und Waschmöglichkeit. Zur Säuberung dienten uns die zahlreichen Onsen, die in jeder Stadt zu finden sind. Die warmen Quellen waren eine Wohltat und ermöglichten uns etwas Entspannung, denn da jeder Tag aus einer anderen Stadt oder einem anderen Ort bestand, fehlte uns allen etwas Ruhe. Mit Nahrung versorgten wir uns vor allem über die zahlreich vorhandenen Convenience Stores, kleine Läden in denen man alles zum Überleben bekommt.
In der ersten Nacht folgten wir einem Tipp des Mitarbeiters von Japan Campers. Es war ein Parkplatz etwas in den Bergen in der Nähe des Mount Fuji. Unser Wohnmobil war umrandet von Schnee, was die Kinder am nächsten Tag sehr freute. Dann machten wir uns auf, den Berg näher zu betrachten. Auffällig war, dass vieles sehr an die USA erinnert. Alles natürlich etwas kleiner, aber ansonsten merkt man den amerikanischen Einfluss aus der Nachkriegszeit. Der Aufstieg auf den Berg ist angeblich gar nicht so schwer, aber er sollte auch nur im Sommer vorgenommen werden. Uns hat eine kleine Wanderung am Fuße des Berges gereicht und schon saßen wir im Wohnmobil, um unseren ersten Besuch in einem Onsen vorzunehmen. Wir hatten davon gehört, aber die erste Ernüchterung kam, als wir uns nicht nur geschlechterweise umziehen mussten, sondern auch die Bäder getrennt waren. Damit mussten wir den ganzen Urlaub leben. Beim Besuch eines Onsen sollte man einiges beachten. Man muss am Eingang direkt die Schuhe ausziehen und einschließen und dann geht es barfuss und nach Geschlechtern getrennt weiter. Da wir annahmen, dass wir nach der Umkleide zusammen baden können, zogen wir uns brav unsere Badesachen an und gingen weiter zum Waschen. Wir hatten gelesen, dass die Japaner genau darauf achten, dass Ausländer sich ordentlich schrubben, bevor sie ihre Bäder betreten. Dies versuchten wir gewissenhaft zu tun. Wir wurden allerdings schnell darauf hingewiesen, dass wir doch bitte unsere Badesachen ablegen sollen. Die Bäder sind verschieden warm, es gibt auch kalte Becken, Saunen und Dampfbäder. Danach waren wir jedes Mal so sauber und tiefengereinigt, wie man es durch duschen wahrscheinlich nie schafft. Allerdings wird man durch das warme Wasser auch recht müde, sodass wir kurz vor unserem nächsten Stopp, Nagoya, der Stadt des Toyota, doch wieder an der Schnellstraße nächtigen.
Wie immer, gewöhnen sich die Kinder glücklicherweise schnell an unser Lotterleben. Am Morgen ging es ab auf die Rastplatztoilette zum Zähne putzen und waschen, dann Frühstück im Wohnmobil und schon waren wir wieder on the road. Angekommen in Nagoya stellten wir fest, dass Montags keine Museen geöffnet sind. Also kein Toyota-Museum, sondern direkt zum Nagoya Schloss. Für die Kinder sind solche Besichtigungstouren natürlich nichts und da unser Programm an sich schon sehr straff war, mussten wir etwas umplanen, um den Urlaub für uns alle angenehm zu gestalten.
Wir fuhren also direkt von Nagoya Richtung Kyoto und hielten in Iga City, dem Geburtsort der Ninjas. Im Ninja-Museum durften wir etwas über das Leben der Ninjas erfahren, über ihre Lebensweise, Geheimverstecke und zum Schluss eine sehenswerte Show geniessen. Danach ging es weiter nach Kyoto, wo wir die Kirschblüte bestaunen durften. Ein großes Problem für uns dort war die Parkplatzsuche für die Nacht. Wir haben ja nicht viele Ansprüche, aber eine Toilette und ein Waschbecken sind nun mal essentiell. Irgendwann spät in der Nacht, nach ein paar Runden durch die Stadt, wurden wir fündig. Am nächsten Morgen ging es zum Goldenen Tempel, sicherlich ein Muss beim Kyoto Besuch, aber auch ein völlig überfülltes Touistenziel. Busweise werden Touristen herangekarrt. Man schiebt sich dicht aneinander gedrängt durch den Park und darf kaum halten um ein Bild zu machen. Danach musste wieder etwas Schönes für die Kinder her. Also ab zum Affenpark an einem Berg am Rande Kyotos. Auch da tummelten sich die Menschen sehr, aber es war eine hübsche Wanderung hinauf auf den Berg und oben wurden wir mit der Besichtigung freilebender Affen belohnt. Danach fuhren wir wieder zurück in die Stadt um uns einen neuen Schlafplatz zu suchen. Das Gute an diesen Stadttouren, die Lars mit unserem fahrenden Haus natürlich super managte, die mich allerdings einige Nerven kosteten, dass wir, wie in Kyoto, Ecken gefunden haben, die uns der Tripadvisor nicht verraten hätte. Und so fanden wir einen erschwinglichen Parkplatz am Busbahnhof, von dem aus wir die kleinen, beschaulichen Gassen erkundeten, bestückt mit Mini-Restaurants, vor denen lange Schlangen auf einen der wenigen Plätze warteten. Wir versuchten gar nicht erst in so ein Restaurant hinein zu kommen und standen plötzlich vor einer Tempelanlage in der noch spät am Abend richtig Stimmung herrschte, mit Fressbuden, wunderschön blühenden Bäumen und jeder Menge Besucher. So wurde es ein gelungener Abschluss des Tages. Am nächsten Morgen stand noch ein Tempel auf meiner Liste und der Besuch im Manga-Museum, das uns aber leider sehr enttäuschte. Im Grunde genommen war es wie eine Comic-Bibliothek und für Fans sicherlich ein Schatz, aber als aussenstehender eher langweilig. So saßen wir bald wieder im Auto nach Osaka.
In Osaka befindet sich das angeblich größte Spa weltweit (zumindest laut meines etwas älteren Reiseführers) und auf dessen Dach noch eine Poollandschaft mit Rutschen. Da die Rutschen allerdings schon geschlossen waren als wir ankamen, übernachteten wir kurzerhand in der Tiefgarage (wir schraubten unsere Ansprüche stetig nach unten:-). Am nächsten Morgen ging es dann gleich ins Bad. Das warme Wasser war ein Genuss und ließ es uns einige Stunden aushalten. Vor lauter Wartezeit an den Rutschen schafften wir es allerdings nicht einmal ins Spa, was ich etwas bedauerte, aber so ist es halt. Schnell stellten wir fest, dass Osaka nicht so unsere Stadt ist. Sie strahlt einfach wenig Gemütlichkeit aus und wirkt nicht so sauber und ordentlich, wie zum Beispiel Kyoto und Hiroshima.
Wir suchten also nicht lange herum, sondern düsten gleich weiter in Richtung Rabbit Island, der Haseninsel vor Hiroshima. Auf der Insel leben tatsächlich mehr als 300 Hasen. Der Grund dafür ist allerdings nicht so süß wie die fluffigen Tiere. 1929 wurde von der japanischen Regierung eine Giftgasproduktionsstätte auf der Insel eröffnet und die Hasen wurden als Versuchstiere eingesetzt. Nach der Schließung der Stätte nach dem 2. Weltkrieg blieben die Tiere zurück und vermehrten sich. Die Insel ist sehr grün und bietet den Hasen genügend Nahrung. Heute müssen sich die Hasen allerdings gar nicht mehr um die Futterbeschaffung kümmern, denn es pilgern täglich zahlreiche Besucher per Fähre auf die Insel. Es gibt einen Campingplatz, ein Hotel und genügend Futter zu kaufen. Die meisten Besucher bringen ausserdem tütenweise Salat. Von den süßen Häslein getrieben, umliefen wir die gesamte Insel ohne es wirklich zu merken. Ein wunderschönes Erlebnis passend zur Osterzeit.
Am Nachmittag ging unsere Tour dann weiter nach Hiroshima. Hiroshima war definitiv unser Favorit auf der Reise. Eine Stadt die im 2. Weltkrieg so gelitten hat, nun so voller Leben. Schon als wir hineinfuhren, konnte man die Lebendigkeit spüren. Viel Wasser, Promenaden, blühende Bäume und vor allem ganz viele Menschen, die das Leben in ihrer Stadt geniessen. Die grünen Wiesen neben dem Fluss waren mit Picknickdecken übersäht, mit Familien und Jugendlichen, die grillten, sich unterhielten und aßen. Bevor wir uns wieder auf die Suche nach einem Schlafplatz machten, gingen wir noch eine Runde durch den Friedenspark und schauten uns das A-Bombendenkmal an und das Kinderdenkmal. Schön war, dass der Park genauso voller Leben war und nicht abgeschirmt von der Öffentlichkeit. Um das Kinderdenkmal stehen Schaukästen voller Origami-Bilder, vor allem das Wort „Peace“(Frieden) ist oft zu lesen. Zum Schluss besichtigten wir noch den A-bomben Dome, eines der wenigen Gebäude dass nach dem Abwurf in Ruinen stehen geblieben war und so auch erhalten wird. Erinnert hat es mich an die Dresdner Frauenkirche, nur dass man sich in Hiroshima gegen den Wiederaufbau entschieden hat. Es ist wirklich eine Schande, dass es Menschen gibt, die so viel Hass in sich tragen, dass sie eine ganze Stadt auslöschen, nicht nur für den Moment des Abwurfs, sondern auch im Nachhinein durch die radioaktive Strahlung. 140.000 Menschen. Doch wenn man sich heute auf der Welt umschaut, dann gibt es immer noch zu viele Menschen, die aus für mich völlig unverständlichen Gründen unschuldige Menschen töten. Der nächste Tag im Museum hat Spuren hinterlassen. Vermutlich sollte schon in der Schule viel anschaulicher über diese zahlreichen, schlimmen Kriege und deren Folgen informiert werden. So schrecklich die Bilder und Anschauungsmaterisalien auch sind, sie hinterlassen definitiv einen bleibenden Eindruck. Mehr als jeder Text in einem Buch. Man kann sicher nicht alles verhindern, aber man sollte definitiv versuchen alles dafür zu tun, dass unsere Kinder lernen was gut und böse ist. Es war gut, dass wir am Ostersonntag dort waren und uns durch die Ostereiersuche am Straßenrand neben dem Wohnmobil etwas ablenken konnten.
Nach so viel Geschichte freuten wir uns auf unser nächstes Ziel. Den Rotwildpark in Nara, der schon wieder etwas auf dem Rückweg nach Tokio lag. Wir legten, wie immer, einen Wasch- und Badestopp an einem Onsen auf der Strecke ein und fuhren bis in den Morgen, damit wir am nächsten Tag direkt zu den Tieren konnten. Wir wurden nicht enttäuscht. Im ganzen Ort sind die Tiere frei herumlaufend zu finden. Ausserdem gibt es einen schön angelegten Park, in dem sich die Kinder frei bewegen konnten und zwischendurch die Rehe füttern durften. Da denkt man sich, wie einfach es wäre, die Kinder in Deutschland auf einen Bauernhof zu schicken. Ich glaube sie wären den ganzen Tag beschäftigt. Die Chinesen haben ja eher Angst vor allem. Man konnte auch sehr gut die Chinesen in Japan erkennen. Sie waren es, die am lautesten schrien und ihre Kinder an sich zogen, sobald ein Tier auch nur in ihre Nähe kam. Ich bin immer froh, dass sich unsere Kinder davon noch nicht anstecken lassen haben.
Nach diesem langen Spaziergang stiegen wir mal wieder in unseren mobilen Untersatz und fuhren weiter Richtung Nagoya, die Stadt die wir bereits am Anfang unseres Trips besucht hatten. Diesmal wollten wir noch etwas über den großen Toyota Konzern lernen und vielleicht noch einen Sumo-Wettkampf live ansehen. Angekommen in Nagoya parkten wir direkt an dem Park in dem sich die Sporthalle befindet, in der auch die Sumokämpfe abgehalten werden. Leider gibt es nur im Juli eine große Meisterschaft und wir fanden nicht heraus, ob und wann es außerhalb der Meisterschaft Wettkämpfe gibt. So bleibt uns für den nächsten Tag noch das Toyota Commemorative Museum of Industry and Technology. Irgendwie dachten wir es gehört dazu, uns über diesen großen Autobauer von der kleinen Insel zu informieren. Wir erwarteten nicht all zuviel, wurden aber nicht enttäuscht. Im Gegenteil. In dem von außen so unscheinbar wirkenden Backsteinbau und ehemaligen Werksgelände der Toyoda (kein Schreibfehler) Spinning und Weaving Co. Ltd. fand sich eine Ausstellung über die Errungenschaften des Erfinders Sakichi Toyoda, der eigentlich seine Karriere mit Webstühlen in der Textilindustrie begonnen hatte. Später, auf einer Reise durch die USA und Europa, merkte er wie wichtig Autos dort waren und so begann er mit Hilfe von Ingenieuren die meistverkauften Autos der Welt zu bauen. Das Museum war erstaunlich anschaulich gestaltet. Man konnte alles mögliche ausprobieren und die Kinder konnten sogar ein Spielzeugauto selber zusammenbauen und am Ende gab es dann sogar noch ein Kinderland, in dem sich die Kinder austoben konnten. Alles in allem verbrachten wir einige Stunden da.
Anschließend ging es weiter nach Tokio unserem letzten Stopp. Nach mal wieder einer Nacht am Rastplatz fuhren wir zu einem Parkplatz in der Nähe der Bahn. Von da aus ging es in die Stadt zum Regierungsgebäude, von dem aus man bei gutem Wetter über die gesamte Stadt blicken kann. An dem Tag war es etwas trüb. Wir dachten natürlich sofort an Smog, aber der Guide (ein älterer Mann, der freiwillig Touristen durch das Gebäude begleitet) belehrte uns eines besseren. Es war wirklich nur Nebel. Der Mann war sehr freundlich und beantwortete uns viele Fragen. Die Kinder lernten derweilen von seiner Kollegin die Origami-Faltkunst. Am Ende verabschiedeten sich die Kinder von ihm wie von ihrem japanischen Opa. Danach gab es erstmal Kinderprogramm auf einem großen Spielplatz. Es war so schön zu sehen, wie normal es in Tokyo ist, dass Kinder völlig selbständig über den Spielplatz flitzen dürfen, ganz frei ohne Ayi oder unter strenger Verfolgung der Eltern und Großeltern. Es geht doch irgendwie. Dann ließen wir noch den Abend in Harajuku ausklingen. Die Straße ist gespickt mit bunten, verrückten Läden, nur die Cosplayer habe ich vermisst. Alle sahen ziemlich normal aus. Am Abend ging es wieder auf unseren Parkplatz und ich muss es zugeben, wir alle freuten uns schon auf Cookie und auch auf unser zu Hause. Großstadt haben wir auch in Peking genug. Auch wenn Tokyo eine angenehne Großstadt ist, sauber, nicht hoch gebaut, mit viel grün, Parks und Spielplätzen, anstrengend ist es trotzdem. Am letzten Tag hatten wir eigentlich nur noch den Kaiserpalast auf dem Plan und einen letzten Besuch im Bad. Doch am späten Abend im Camper, las ich plötzlich von der Möglichkeit Sumokämpfer bei ihrem Training beobachten zu können. Natürlich am anderen Ende der Stadt und früh am Morgen. Positiv gestimmt, stellten wir uns zumindest den Wecker. Mit dem frühen Aufstehen war es so eine Sache. Vor allem die abendlichen Onsen-Besuche und die mitunter stundenlange Schlaf-Parkplatzsuche ließ uns jede Nacht erst sehr spät ins Bett kommen. Lars sein E-Book blieb unberührt. Wahrscheinlich hatten wir uns manchmal etwas viel zugemutet. Auf jeden Fall düsten wir am nächsten Morgen mit unserem Haus durch die Millionenstadt Tokyo, verfuhren uns und schafften es natürlich nicht rechtzeitig zum Training. Trotzdem bogen wir zumindest in die kleine Gasse ein und konnten unseren Augen kaum trauen. Vor einem unscheinbaren Gebäude standen tatsächlich zwei Sumokämpfer etwas verdreckt in ihren knappen Höschen und machten Bilder mit den paar Leuten die gerade in der Nähe waren. Ich schnappte mir die Kinder und wir sprangen aus dem Wohnmobil, während Lars Runden drehen musste, weil wir dort nirgens parken konnten. Sie sahen schon etwas streng und gefährlich aus und unsere Kinder hatten ja so richtig keine Ahnung was das für ein Sport sein sollte, den die da betreiben. Trotzdem gingen sie bereitwillig hin und ließen auf den Arm nehmen und von mir knipsen. Nach diesem kuriosen Erlebnis fuhren wir weiter zum Königspalast. Leider wurde unsere Unwissenheit auch da wieder etwas bestraft, denn wir wussten nicht, dass man nur zweimal am Tag auf das Gelände kommt und nur mit einer Tour. Also liefen wir ein Stück durch den Ostpark der geöffnet war und am Ende außen herum, so dass es eine lange Wanderung war, wir aber leider nicht viel sehen konnten. Abends ging es ein letztes Mal ins Onsen und am nächsten Tag saßen wir im Flieger zurück nach Peking. Die Kinder waren vor allem voller Vorfreude auf Cookie und auch wir freuten uns doch auf unser Bett und die tägliche Dusche. Alles in allem war es ein wunderschöner Urlaub der uns in bester Erinnerung bleiben wird, vor allem Dank der Japan Campers.
Hi liebe 5inBejing Familie, danke dass Ihr uns so auf dem laufenden haltet. Da bekommt man richtig Fernweh wenn man Eure tollen Berichte liest. Bis bald Olaf&Jana
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Schön und sehr informativ geschrieben, liebe Drea! 🙂
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Danke, liebe Anett!
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