Urlaub und einiges mehr…

Hallo miteinander,

neben unseren fast täglichen Parkrunden, die Linus langsam zum Hals raushängen (kann ich überhaupt nicht nachvollziehen;-) haben wir natürlich auch ein paar Ausflüge unternommen, um mit unserer Umgebung etwas vertrauter zu werden.

Los ging es mit einem Ausflug zum Zoo. Wie bei so vielen Sachen, tendiert man ja heutzutage schnell dazu sich über alle möglichen Foren im Internet über jede Aktivität zu informieren und Meinungen einzuholen. Doch gerade hier  in China merke ich mehr und mehr, dass dies oft ein großer Fehler ist, denn die Meinungen gehen merklich auseinander. Auf der anderen Seite mache ich ja schon mit diesem Blog genau das Gleiche. Ich verbreite meine persönliche Meinung, obwohl vielleicht jeder Zweite die Dinge anders sehen würde (schon Lars sieht grundsätzlich alles anders als ich:-)

So, das musste auch mal gesagt werden. Immer selber ein Bild machen, wenn es geht;-)!!!!

Auf jeden Fall…Zoo…überhaupt nicht so schlimm wie gedacht oder von einigen behauptet. Für mich war es nur etwas anstrengend, die Kinder zusammen zu halten, weil die Kinder wieder oft plötzlich von Menschen umzingelt waren. Natürlich kann man diesen Zoo nicht mit München oder anderen gepflegten Tierparks in Deutschland vergleichen, aber man merkt, dass auch hier viel gemacht wird und versucht wird zu verschönern und vergrößern. Zoo ist halt Zoo. Die Tiere sind eingesperrt. Sicherlich nicht grad toll, aber trotzdem freut sich doch jedes Kind mal einen Elefanten oder Giraffe aus dem Tierbuch mal in echt zu sehen. Wir werden nochmal hingehen. Haben nicht alles geschafft zu sehen.

Ein weiteres Highlight war die Fahrt mit unserer „Kutsche“ zum Himmelstempel. Auch wenn Fahrrad fahren hier meiner Meinung immer noch nicht gerade entspannt ist, so finde ich, dass ich mit dem Rad (und vor allem bei meinem Tempo) am meisten in der Stadt entdecken kann. Wieder einmal eingebettet in einen schönen Park in dem getanzt, gesportelt und gespielt wurde, entfaltete sich vor uns dieser Tempel, den man schon oft auf Bildern gesehen hat, aber nie gedacht hätte einmal davor zu stehen. Doch wie auch bei allen anderen Sehenswürdigkeiten muss ich zugeben, dass wir Vieles nur recht „oberflächlich“ mitnehmen, da das Interesse der Kinder verständlicherweise eher anderen Dingen gilt. Am Ende sind wir immer ganz froh, dass sie das Alles überhaupt so tapfer durchhalten.

Um den Kindern zwischendurch auch wieder etwas zu bieten, stand der Wildlife Park auf unserer Liste, der sich im Süden von Peking befindet. Auch wenn die Tiere nicht ganz so frei waren wie wir gedacht hätten, so war es doch ein Erlebnis, vor allem die Fahrt in einem Safari-Jeep. Wir im Käfig, die Tiere draußen. Auch mal schön für die Tiere! Gleich nachdem sich das zweite riesige Sicherheitstor geschlossen hatte, sprang ein doch recht großer Bär an den Jeep und versuchte an ein Leckerli zu kommen. Gweni fand das Ganze nicht mehr so lustig und meinte, dass wir den Park gern nochmal besuchen können, aber ohne Jeep-Tour;-)!

Eine andere tolle Sehenswürdigkeit besuchten wir zusammen mit Moritz, einem Kollegen von Lars. Die Longqing Gorge ist eine Schlucht deren Eingang man über eine von einem Drachen ummantelte Rolltreppe erreicht. Ein lustiges Erlebnis für die Kinder. In der Schlucht angelangt ging es dann weiter in einem Boot. Die Tour führte uns, wie soll es anders sein (ein Tempel auf einem Berg reicht ja nicht!), zu einem Felsvorsprung von dem man Bungee springen konnte. Es war ein klasse Ausflug, nur der Nebel oder Smog oder was auch immer, wollte mir einfach kein klares Bild gönnen. Wir müssen also nochmal hin! Das letzte Stück des Rückwegs konnte man dann mit einer Sommerrodelbahn zurücklegen. Man hat manchmal das Gefühl, dass die Chinesen an jedem Ort am liebsten alles haben wollen, was sie mal  irgendwo auf der Welt gesehen haben. Egal, ob es dahin passt oder nicht:-)

Last but not least, unser Urlaub in Qinhuangdao (2008 zur Olympiade wurden hier einige Fußballspiele ausgetragen). Wie immer bis unters Dach bepackt, machten wir uns in Lars seiner zweiten Urlaubswoche auf zum Badeurlaub an den 180 km entfernten Ort östlich von Beijing am Pazifik. Wir hatten diesmal sogar ein Ferienhaus direkt am Meer gebucht. Doch als wir ankamen, die große Ernüchterung. Als man unsere Deutschen Pässe sah, wurden alle ganz nervös. Es stellte sich heraus, dass zu dieser Zeit ein Treffen der Regierung statt fand und nur chinesische Staatsbürger einchecken durften. Kurz geschockt, fing der Manager an zu telefonieren und meinte, wir sollten seinem Fahrzeug folgen. Nachdem uns keiner so wirklich haben wollte, brachte er uns letztendlich in ein sehr schickes Hotel in dem wir eines der letzten Zimmer, ein Doppelzimmer, zum Preis unseres großen Ferienhauses erhaschen konnten. Mit drei Aufbettungen, einem super Blick auf das Meer und einem leckeren Frühstück gab es nichts zu beanstanden. Am Strand mussten wir zwar einsehen, dass es wirklich eine Hafenstadt ist und das Wasser nicht ohne Grund braun mit öligem Film an der Oberfläche ist, aber für die Kinder, um sich  kurz zu erfrischen, reichte es. Als ich abends dann meine Runde drehte, konnte ich feststellen, dass die Gegend am Wasser eigentlich noch fast geisterleer ist und jedes Hotel (außer unseres) noch eine Baustelle. Aber wie es hier so ist, werden auch diese Hotels einen Grund finden, sich mit Menschen zu füllen und wenn der Grund ist, dass ein Hotel teurer und luxuriöser als das andere ist. Spannend war dann vor allem noch die Rückfahrt. Ungefähr 9 Kilometer vor unserer Wohnung fing ein schlimmer Regensturm an und plötzlich ging nichts mehr. Autos standen mit eingeschaltenen Warnlichtern mitten auf der Straße und verweigerten die Weiterfahrt. Kurze Zeit später sahen wir auch den Grund. Viele Kreuzungen standen plötzlich vollkommen unter Wasser. Nachdem es nach zwei Stunden dann wieder gar nicht mehr weiterging und wir zwei Kilometer vorm Ziel waren, schnappte ich mir Mieke und Gwen (Linus war eingeschlafen und verpasste dieses Event) und wir liefen in unseren Gartenschuhen los. Kurz vor einer riesigen Kreuzung sahen wir warum nichts mehr ging. Die Kreuzung stand bis zu knietief unter Wasser und nur wenige waren so mutig durchzufahren oder zu laufen. Die einzige Möglichkeit war durch den U-Bahn-Tunnel zu gehen, aber auch dahin mussten wir erstmal gelangen. Glücklicherweise fand sich eine nette Dame die auch Gweni hochnahm. Das Wasser war eiskalt, dreckig und man wusste absolut nicht was sich unter einem befand. Ungewöhnlich fand ich vor allem, dass wir die ganze Zeit über keine Feuerwehr, keine Polizei, nichts sahen und auch in den Nachrichten wurde dieses Ereignis nicht erwähnt, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass an dem Abend nichts passiert ist. Wir schleppten uns so die Straße entlang, Gweni wurde alle paar Minuten von einem anderen Helfer getragen und plötzlich stand Lars wieder da. Selbst für die letzte Stunde (von insgesamt vier!!!) standen wir dann nochmal fast komplett, aber aussteigen wollten wir auch nicht mehr. Naja, nicht ganz…der Grund warum wir eigentlich schnell zu Hause sein wollten, war, dass es bei uns die letzten Wochen an verschiedenen Stellen in die Wohnung regnet. Es kommt über die geschlossenen Fenster und über die Dachterrasse über uns, die wir bei unserem Einzug nicht bedacht oder gefürchtet haben. Auch wenn wir den Hausmeisterservice gebeten hatten, nachzuschauen, so waren wir bei diesem Regen mehr als beunruhigt. Als wir in die Wohnung kamen konnten wir sehen, dass an mehreren Stellen bereits gewischt worden war, nur im Bad da lief es immer noch.
Nach einigem Hin und Her bis hin zu unserem Wunsch auszuziehen, ziehen wir nun für drei Nächte ins Hotel in der Hoffnung, dass unsere Wohnung in Ordnung gebracht wird. Wir sind gespannt und berichten natürlich!!!

PS: Heute Nachmittag sind wir kurzerhand zum Nationalstadion gefahren, in der naiven Hoffnung, dass es gewiss eine Abendkasse gibt, aber leider wurden wir enttäuscht. Das Gelände war weiträumig abgesperrt und Karten (wer weiß, ob echte) konnte man höchstens von dubiosen Typen zu völlig unrealistischen Preisen erhalten. Die nächste Überraschung wartete auf uns als wir aus der U-Bahn kamen, denn wir mussten ja auch noch etwas zum Essen besorgen. Alle Geschäfte an der Straße waren dunkel und das „schon“ um 21 Uhr. Wir erfuhren dann, dass diese Nacht wohl die Panzer unsere Straße entlang fahren und für die Parade am 3. September üben. Mal schauen, ob wir aufwachen….

Ein Gedanke zu “Urlaub und einiges mehr…

  1. Hallo unser neues Schulkind Linus du bist ja jetzt ein Schulkind und ganz schön groß .Freust du dich auf Montag deinen ersten Schultag, deine Klasse mit den vielen Kindern und die Lehrerin hast du nun kennen gelernt, mal sehen wann du die ersten Worte selber schreiben kannst. Viele Grüße und Kussi !!! Opa und Oma

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