…war vor Kurzem auf dem Shirt eines Komikers zu lesen. Und so blöd und einfach es klingt, so wahr ist es nun mal. Dieses Virus beschäftigt uns nun seit fast einem Jahr (ich meine gelesen zu haben, dass es am 31. Dezember 2019 zum ersten Mal Berichte über ein neuartiges Virus in Wuhan gab). Bereits nach Weihnachten letztes Jahr, als wir von Deutschland zurück nach China flogen, spürten wir eine gewisse Verunsicherung und was danach kam ist Geschichte. Aber irgendwie auch nicht, denn es ist immer noch da, stärker als zuvor. Und soviel Hoffnung eine Impfung in mir hervorruft, sie ist eben immer noch nicht ganz verfügbar. Keiner weiß, wie das nächste Jahr mit Impfung und Virus verlaufen wird. Wir werden wohl mit die Letzten sein, die geimpft werden. Leider hört man immer öfter von jüngeren Menschen mit schweren Verläufen. Eins ist klar. Es muss etwas passieren, möglichst schnell. Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben, ob jung oder alt.
Dieses Jahr war eines der am herausforderndsten überhaupt (zumindest für mich). Ich hoffe nur sehr, dass dies nicht noch zu toppen ist.
Natürlich geht es uns, zumindest körperlich, gut und wir sind alle gesund, trotzdem war der psychische Druck bis auf eine kurze Pause im Sommer stetig enorm hoch.
Die Kinder beim Homeschooling unterstützen, stark sein und sich möglichst nichts von den Sorgen und Gedanken anmerken lassen. Die tägliche Verunsicherung über den Umgang mit dem Virus in China, die Planung des Umzugs, der Kauf eines ungesehenen Hauses in Deutschland, die täglichen Gänge zum Air China Büro in Peking, da unsere Flüge immer wieder gecancelled wurden, der Umzug nach fünf Jahren aus einer Wohnung in der siebten Etage ohne Fahrstuhl, das Drama um unseren spontanen Flug mit der Außenhandelskammer, ermöglicht durch einen Kontakt unserer Freundin. Die unermüdliche Hilfe der Mitarbeiterin der AHK, die uns so kurzfristig und spontan bis in die Nacht unterstützte. Die lieben Menschen die uns geholfen haben unseren Hund für ein Vermögen aus dem Land zu bekommen…
Manchmal frage ich mich, wie wir das alles geschafft haben. Und wie immer komme ich zu dem Schluss, dass es ohne einen Menschen wie Lars, dem Ruhepol in der Familie, der jede Situation akzeptieren und sich anpassen kann, nicht gegangen wäre. Außerdem sind unsere Kinder durch die vielen Erlebnisse natürlich auch wahnsinnig anpassungsfähig und spontan geworden. Ich bin so stolz auf sie. Wie soll man da bitte den Mut verlieren?
Der Lockdown und die Maßnahmen in Peking waren hart und leider an keinem Tag vorhersehbar. Das hat die Situation sehr schwierig gemacht. Dafür und durch die anhaltend extrem harten und vielleicht auch unverständlichen Maßnahmen, herrscht nun weitgehend Normalität in China. Nach unserer Rückkehr nach Deutschland war es ja zum Glück zumindest im Sommer relativ ruhig und angenehm, so dass wir uns gut einleben konnten. Seit dem Herbst und der unerbittlichen Rückkehr des Virus, muss ich allerdings zugeben, dass ich China sehr vermisse, obwohl wir eigentlich hier in Deutschland bisher viel Gutes erlebt haben. Das Haus ist nicht perfekt, aber sehr gemütlich und familienfreundlich. Auch die Nachbarschaft hat uns „Chinesen“ super aufgenommen. Die Kinder waren gleich im Sportverein aktiv, wir sind umgeben von Seen und Bächlein. Man kann fast alles im Ort einkaufen und sich vor allem mit den Menschen verständigen. Trotzdem fehlt mir manchmal etwas. Ein wenig Action vielleicht, das pulsierende Leben der Großstadt, ständig jemand treffen, Smalltalk hier und da, ständig plappernde Menschen um mich herum…
Wir befinden uns nun schon das ganze Jahr in dieser angespannten Situation. Ich merke, wie mich dies geprägt hat. Die ständige Unsicherheit. Die ständige Frage, wie geht es mit Schule und Betreuung weiter? Wann werden alle Kinder wieder daheim sein, bleiben alle gesund oder wird es jemand in der Familie oder im Freundeskreis erwischen…?
Die letzte war die erste Woche, in der alle Kinder in Betreuung waren (und wohl auch schon wieder die letzte). Meine Pläne, gleich im September arbeiten zu können, waren rasch über den Haufen geworfen, denn mit Beginn des Schuljahres war auch Corona wieder da. Natürlich war ich froh und dankbar Betreuungsplätze für die Kinder erhascht zu haben. Doch durch immer wieder auftretende Schließungen der Einrichtungen dauerte es bis in den Dezember, bis alle eingewöhnt waren. Auch die „Großen“ blieben nicht von Fällen in ihren Klassen/ Gruppen verschont und mussten in Quarantäne.
Mein nächster Anlauf ist nun ein Arbeitsbeginn im Januar.
Hoffen wir auf ein besseres 2021.
In diesem Sinne wünsche ich allen ein trotzdem besinnliches Weihnachtsfest und ganz viel Gesundheit natürlich!