Jetzt sind sie auch noch auf den Hund gekommen….

Hallo liebe Leser und Hundefreunde,

diesmal melde ich mal außergewöhnlich schnell hintereinander, um die neusten News von uns zu loszuwerden. Wie der Titel schon erwähnt, haben wir uns eine kleine Hundedame angeschafft! Und wie so oft, war dies eine recht spontane Aktion. Doch es ist ja wie mit vielen anderen Dingen im Leben…wenn man zu lange nachdenkt, macht man es nicht. Es gibt natürlich immer zahlreiche Gründe, die gegen einen Hund sprechen würden. Wir leben in einer Wohnung in der siebten Etage (aber he…wir haben einen Balkon). Wir wollen auch mal in den Urlaub fahren (mittlerweile kann man für ein Hundehotel in Peking mehr bezahlen als für eine Nacht im „Menschenhotel“)! Es hat sich halt einfach so ergeben und wie immer werden wir sehen, wie es wird und was es mit sich bringt.

Angefangen hat alles eigentlich mit einem Post einer Freundin über einen Tierpark in unserer Heimat mit der Bitte um Spenden, damit die Tiere über den Winter kommen! Da ich für solche Sachen sehr empfänglich bin, fing ich an zu lesen und mich zu informieren. Ich fand die Idee einer Patenschaft für ein Tier eine super Sache. Das Konzept kenne ich aus München von einem Freizeit- und Tierhof, wo Kinder und Jugendliche auch Patenschaften für Tiere übernehmen können und sich damit verpflichten an bestimmten Tagen vorbeizukommen, „ihr“ Tier zu füttern und zu pflegen. Voller Begeisterung erzählte ich Lars von meiner Idee, doch er fand, dass eine Patenschaft in unserem Fall über die Distanz wohl weniger sinnvoll wäre. Allerdings meinte er gleichzeitig, dass er ja prinzipiell nichts gegen ein Haustier hätte. Das war mein Stichwort!!!! Schon oft hatte ich von der Organisation ICVS in Peking gelesen. Sie finanzieren sich durch Spendengelder und nehmen gefundene Tiere auf, untersuchen sie, impfen sie mit der Hilfe einiger Ärzte und geben sie zur Adoption gegen eine Spende frei. Eine super Sache in einem Land, in dem Hunde ein Statussymbol in der Stadt sind und auf dem Land in großen Zahlen wild herumstreunern. Auf der Internetseite kann man sich über die neusten gefundenen Tiere informieren, was ich sogleich tat und Lars meine Ergebnisse präsentierte! Sofort stachen uns die vier kleinen Welpen ins Auge, die auf einem Schrottplatz gefunden worden waren und die vorm kalten Pekinger Winter gerettet werden sollten. Ich habe ja eigentlich nur Erfahrungen mit Katzen, doch eine Katze in Peking zu halten, ist, wie ich finde, keine Option. Meine Katze in Deutschland wollte sich immer draußen aufhalten und das würde in unserer Wohnung und der gefährlichen Umgebung mit vielen Autos, wohl nicht funktionieren. Und so fiel schnell die Entscheidung für den kleinen Hund.

Ich schrieb also eine Email an die Organisation und wir erhielten die Einladung zur Besichtigung der Tiere. Vom ersten Augenblick als uns die kleine zitternde Bani (die Namen werden den Hunden vom Finder gegeben; wir haben sie nun übrigens Cookie getauft!) vorgeführt wurde, waren wir alle Feuer und Flamme! Schwierig wurde es für uns, als ihr etwas größerer, weißer Bruder Snowy dazu kam. Irgendwie kam uns die schüchtere Bani aber liebebedürftiger vor und so entschieden wir uns für sie. Damit war es aber nicht getan!!!

Was folgte, war ein aufregender Prozess, den ich mit einer Wohnungssuche in München vergleichen würde. Neben unserer Bewerbung mussten wir zwei Referenzpersonen angeben, die sogleich angeschrieben wurden und die dann ein paar Fragen zu unserer Adoptionsfähigkeit beantworten sollten. Da es hieß, dass wohl am Tag nach uns noch eine andere Familie da war und sich für Bani interessierte, waren wir gespannt, auf wen die Entscheidung fallen würde. Noch am selben Tag erhielten wir dann die Nachricht, dass wir zu einem Kennenlerntreffen mit Retterin und Hund eingeladen werden würden und so wartete ich auf die Nachricht der Retterin. Mariska ist eine Holländerin die selber fünf Hunde besitzt und die für Hunde lebt. Sie arbeitet als freiwillige Hunderetterin für die Organisation. Ein sehr sympatischer Mensch und wieder einmal für mich beeindruckend, dass auch in diesem Bereich sich Menschen in China engagieren. Da Mariska sich noch im Ausland befand, mussten wir eine Woche auf das Treffen warten. Die Kinder waren schon ganz aufgeregt und fragten, wann wir endlich unseren Hund bekämen. Letzten Sonntag Vormittag war es dann so weit. Wir wussten nicht, welcher Prozess nun noch auf uns wartete und waren etwas überrascht, als wir als erstes gefragt wurden, ob wir den Hund in der Box transportieren wöllten oder auf dem Schoß! Es war also alles klar; Bani wurde noch einmal vor uns untersucht und gewogen und dann musste sie mit unserer wilden Horde mit. Achso! Natürlich mussten wir auch noch schnell eine Leine, Decke, Spielzeug und Futter kaufen und ab ging die Fahrt mit unserem verängstigten Häufchen auf dem Schoß.

Nun, ein paar Tage später, einige Häufchen und Flüssigkeiten in der Wohnung später, scheint sie sich sogar an uns gewöhnt zu haben, will dabei sein, schaut sich in der Wohnung um, muss früh mit der Kutsche mit zur Schule fahren und geht mit Mieke und mir auf Spaziergänge (meist gemütlich im Verdeck des Kinderwagens) durch Peking (laufen ist noch nicht so ihres, aber sie ist ja auch noch ein Baby). Nachmittags ist vor allem Linus sehr engagiert und geht sofort mit ihr raus und wird dafür natürlich auch mit besonders viel Liebe von ihr belohnt! Trotzdem sind wir natürlich nicht ganz so blauäugig und wissen, dass es wohl nicht immer so einfach sein wird. Sie wird ja noch einen Charakter entwickeln und diesen kann man jetzt wohl noch nicht erahnen. Es bleibt also spannend….

Hinterlasse einen Kommentar