…ein Klassiker aus meiner Jugendzeit, der mir die Tage in Moskau nicht aus dem Kopf ging.
Erstmal wünsche ich allen unseren Lesern einen guten Start ins Jahr 2017! Ich hoffe, dass alle ein halbwegs geruhsames Weihnachtsfest verbringen konnten und gut in das neue Jahr gekommen sind, gesund bleiben und viel Freude haben werden.
Wir haben uns auch wieder in die Heimat begeben und versucht, die wenige Zeit die wir hatten, recht gut zu nutzen. Wie immer ist es schön hier zu sein und wir erfreuen uns an vielen simplen Alltagsdingen, die man manchmal in China vermisst, aber auch schnell vergisst, wenn man sie nicht hat. Mittlerweile sind unsere Koffer schon wieder voll mit Süßigkeiten, Tütensuppen und Kosmetika, damit es möglich ist, uns in den ersten Monaten des neuen Jahres mit Gewohntem zu versorgen. Da wir hier in Deutschland ja Rundumversorgung genießen, hat es etwas gedauert, bis wir endlich mal wieder in einem deutschen Supermarkt waren und auch, wenn es hier für alle normal ist, eine Riesenauswahl an Nahrungsmitteln zu haben, fiel es uns schwer an den meisten Dingen vorbei zu gehen und hart zu bleiben. Wir haben uns stattdessen mit der Vorfreude auf unseren deutschen Bäcker in Peking getröstet, der zwar 20 km von unserer Wohnung entfernt liegt, dem wir aber direkt nach Ankunft in Peking einen Besuch abstatten können, wenn wir vom Flughafen kommen.
Neben dem Genuss von allen Seiten verwöhnt und umsorgt zu werden, gab es auf unserer Hinreise noch ein kleines Highlight. Und zwar haben wir einen Zwischenstopp in Moskau eingelegt. Ich wäre ja eigentlich schon im Sommer mit der russischen Airline geflogen, aber da hat Lars mich abgehalten. Ihm war das nicht ganz geheuer. Nachdem ich nun aber ein bisschen unsere Bekannten in Peking ausgefragt hatte und mir viele den guten Service bestätigten, wagten wir den Versuch. Und weil der Flug auch noch über Moskau ging, kam mir natürlich sofort die Idee, den Stopp zu verlängern, mit etwas Sightseeing zu verbinden und meine Russischkenntnisse aufzufrischen. Lars willigte ein und so begann für mich das Abenteuer Russisches Konsulat wegen eines Visums für die zwei Tage. Selbst in den meisten großen chinesischen Städten kann man mittlerweile für ein paar Tage visumfrei einreisen. Die Russen sind da sehr streng. Aber wofür habe ich den sonst so viel Zeit. Außerdem muss ich wirklich zugeben, dass ich mich riesig auf Moskau gefreut hatte und brav und extremst freundlich drei Mal zur Visumstelle erschien bis ich alle Unterlagen beisamen hatte.
Die Tage in Peking vor dem Abflug mit Luftwerten über 400 und einem roten Alarm, unter dem auch Schulen und Kindergärten geschlossen werden, hatten die Sehnsucht nach irgendeinem Land in dem man wenigstens den Himmel mal wieder sehen kann, extrem verstärkt. Doch wie soll es anders sein, natürlich war die Luft dann an unserem Abflugtag so extremst schlecht, dass wir noch drei Stunden im Flugzeug ausharren mussten bis wir zu unserem achtstündigen Flug aufbrechen durften. Bei Ankunft in Moskau erwartete uns tatsächlich blauer Himmel und eiskalte Luft. Schon der Weg vom Flughafen mit dem Expresszug führte uns durch einen weißen Winterwald bestückt mit russischen Holzhäuschen. Dies erfreute nicht nur mich, sondern auch unsere schneeverrückten Kinder. In Moskau kommt man durch die gut ausgebaute und berühmte Metro sehr gut vom Fleck und unser kleines Hotel war nicht weit entfernt vom Roten Platz. Entweder wir sind wirklich schon so abgehärtet oder es lag an meiner Vertrautheit mit der Sprache, irgendwie fühlten wir uns direkt wohl. Obwohl es wirklich sehr kalt war machten wir uns auf den Roten Platz und vor allem die berühmten „Zwiebeltürmchen“ der Basilius-Kathedrale zu besuchen. Angekommen am Roten Platz waren wir zunächst ein wenig erstaunt, dass dieser imposante Platz mit einer bunt geschmückten Eislaufbahn bestückt war. Scheinbar muss selbst in Moskau mit allem Geld gemacht werden. Trotzdem war es wunderschön, dieses beeindruckende Bauwerk und natürlich den Kreml so live zu betrachten. Nachdem wir ein wenig umher spaziert waren, war es uns dermaßen kalt, dass wir uns wieder zu Hotel aufmachten. Die Kinder waren völlig durchnässt, weil sie wirklich jeden kleinsten Schneehaufen auf dem Roten Platz eroberten.
Am nächsten Morgen waren wir zunächst erstaunt wie spät es hell wurde. Selbst um 9 Uhr war es noch düster und die Lust sich in die Kälte zu begeben hielt sich in Grenzen. Da wir wussten wir können nicht den ganzen Tag draußen verbringen, wagten wir den Versuch mit unseren Kindern der bekannten Tretjakow-Galerie einen Besuch abzustatten. Glücklicherweise fanden wir ein paar Wege die Kinder für eine gewisse Zeit ruhig zu halten. Nach Verlassen des Museums wanderten wir etwas durch die Stadt in Richtung Kreml-Mauer. Wie immer, nutzten die Kinder den Weg für Schneeschlachten. Sicherlich hätte man in der kurzen Zeit noch viel mehr besuchen können, aber wir haben gelernt, dass mit den Kindern weniger oft mehr ist und dadurch alles etwas ruhiger und entspannter verläuft. Am nächsten Tag mussten wir früh schon wieder direkt zum Flughafen fahren und ab ging es weiter nach Deutschland.
Tja, und nun sind auch diese zwei Wochen schon wieder vorbei und es geht wieder zurück nach China für das nächste spannende, verrückte und vermutlich smogreiche Jahr!
Wie gesagt, alles Gute für alle Leserinnen und Leser!!!