Liebe Interessierte,
nach einer Woche voller Frühstück- und Abschiedsparties habe ich heute Vormittag mal „frei“ und darf mich endlich mal wieder dem Blog widmen. Tatsächlich ist es so, dass die Kinder offiziell noch eine Woche in die Kita gehen und danach sind acht Wochen Ferien, wie in der Schule. Nach einigen Umfragen musste ich auch feststellen, dass eigentlich fast alle Expats den Sommer in Deutschland verbringen. Vielen wird es hier bei 40°C einfach zu heiß!
Nun gut, wir konnten zumindest noch Plätze im Sommercamp für zwei Wochen ergattern! Dann wollen wir zwei Wochen lang endlich mal die Gegend erkunden. Da freue ich mich schon sehr darauf! Ich gehe stark davon aus, dass es in und um Peking noch soooooo viel zu sehen gibt für uns! Also Daumen halten, dass Lars die Führerscheinprüfung besteht!!!
Die restlichen vier Wochen wird sich Mutti dann was einfallen lassen müssen. In München hätten sich die Kinder jeden Tag Zoo gewünscht. Lassen wir uns von dem Pekinger mal überraschen (es gibt zwiespältige Meinungen, doch Tierhaltung ist hier eh ein Thema worüber ich schon jetzt vermutlich eine ganze Seite schreiben könnte. Aber ich möchte niemandem den Tag verderben:-(
Beim Thema Ferien und sommerliche Hitze kommt einem doch gleich das Schwimmbad in den Kopf…nach einem solchen suchten wir fast den ganzen letzten Sonntag. Wie gern sind wir an einem heißen Tag mal eben schnell zu unserem schönen Langwieder See gedüst…sorry, aber manchmal fällt loslassen schon schwer;-) Lars sein Kollege hatte Lars schon alle Hoffnung genommen. „So etwas gibt es hier nicht!“ Es ist üblich, dass in den einzelnen Compounds (Wohnanlagen) Schwimmbäder zur Verfügung stehen, die man natürlich teuer bezahlen muss. Aber öffentliche Freibäder oder Seen ist den Chinesen wahrscheinlich einfach zu gefährlich (diese Einstellung bemerkt man ganz deutlich, wenn sich Menschen um unsere drei Kinder herum bewegen und regelmäßig ein Herzinfakt bekommen. Chinesische Kinder werden ziemlich überbehütet, so dass sie gar nicht die Chance haben Dummheiten zu machen!) Jedenfalls hatte ich gelesen, dass es bei uns im Park nebenan einen Freibadbereich gibt; ein großer See ist ja vorhanden. Also packten wir unsere FC Bayern-Tasche und wanderten quer durch den Park. Zu unserer Ernüchterung standen wir nach einer langen Wanderung vor einem Schild, dass der Badebereich erst ab 30. Juni öffnet….BITTE???…Bei Wochen mit über 30°C könnte man nicht etwas eher öffnen? Es fällt mir noch immer sehr schwer, aber Sachen wie diese oder dass man jedes Mal Eintritt bezahlen muss, wenn man in den Park gehen möchte, muss ich einfach akzeptieren (es geht dabei nicht um den Eintritt – viel interessanter ist der Fakt, dass man eine Monatskarte nur innerhalb von drei bestimmten Tagen im Monat kaufen muss und ein Jahresticket nur zwischen Weihnachten und Neujahr, wo wir natürlich nicht da sein werden. Nicht, dass in Deutschland alles unkompliziert wäre, aber hier werden einem manchen Sachen sinnlos erschwert. Gut, dass Lars so Dinge immer völlig kalt lassen. Da macht es nicht viel Sinn darüber zu schimpfen;-)
Aber wie es so ist, sollte es das noch nicht gewesen sein. Meine nächste tolle Idee war eine Shopping Mall gleich neben dem Park. Da gibt es eine nette Springbrunnen-Show mit Musik und daneben noch ein Wasserspiel für Kinder. Einziges Problem nun: aus dem Park herauskommen. Das Ding ist dermaßen gesichert (könnte ja jemand in den Park einbrechen!!!), dass es nur an einigen Stellen Ein- und Ausgänge gibt. Und so liefen wir mit unseren völlig überhitzten und enttäuschten Kinder quer durch den Park um herauszukommen und dann den ganzen Weg außen wieder zur Mall zurückzulaufen. Irgendwann am Springbrunnen angekommen, die Kinder mit Eis besänftigt, war dann alles wieder gut.
Den extremen Gegenpart dazu erlebte ich dann vor zwei Tagen, als sich genau zur Abholzeit der Kinder wahrscheinlich mehrere Schwimmbadladungen über mir ergossen. Ich bin es ja gewohnt, dass der Regen beginnt, wenn ich aus der Tür trete, aber hier half keine Regenjacke der Welt. Innerhalb weniger Minuten standen Straßen teilweise 10 cm unter Wasser. Hier erlebte ich dann wieder die chinesische Liebe zu Kindern. Sofort wurde ich wild unter einen Baum gewunken und Mieke erstmal mit den Jacken ihrer Geschwister ordentlich eingepackt. Dann wollte mich der junge Herr unbedingt unter ein richtiges Dach lotzen, doch ich zeigte immer wieder auf meine Uhr, so dass er als nächstes anfing Passanten anzuhalten, die mir ihren Schirm geben sollten. Da wurde es mir wirklich zu bunt und obwohl er mich zurückhalten wollte, rannte ich um mein Leben und stand nach 20 Minuten bei immer noch fast 30°C und strahlendem Sonnenschein völlig durchnässt am Busparkplatz, um die Kinder in Empfang zu nehmen.
Wenn ich grad rausschaue, stehen meine Chancen gut, dass es mir heute wieder ähnlich gehen könnte…
Du schreibst das alles so toll, es macht echt Spaß das alles zu lesen 🙂
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Hi meine Liebe, wir freuen uns immer von euch zu hören 🙂 und es ist immer sehr spannend dir im Blog zu folgen. Liebe Grüße aus Weinböhla fühlt euch gedrückt!
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